Der Geist der
Pilgerbewegung:
Die Kreuzzüge (zweiter Teil)
Die Expeditionen in das Heilige Land
hatten aber einen nicht zu verleugnenden
militärischen und von Gewalt gekennzeichneten Eroberungscharakter, auch wenn
zwischen Wissenschaftlern diskutiert wird, ob Urban der II, der Papst der die
westlichen Adlige um die Intervention von 1096 – 1099 bat, tatsächlich eine
territoriale Eroberung gewollt hatte. Und es ist auch nicht genau zu sagen, daß
er in Clermont „zum ersten Kreuzzug aufrief“. Es ist näher am Inhalt der
Quellen zu sagen, daß er an die Adligen appellierte die Stätte des Lebens
Christi erneut für die Pilgerfahrten zu befreien insbesondere Jerusalem.
Jedenfalls entwickelten sich die Expeditionen zu einer wahren und wirklichen
Versuchung Palästina zu erobern. Diese Eroberung wurde aber flüchtig, dauerte
etwa hundert Jahre und endete mit dem Tod des heiligen Ludwig dem IX in Damietta
während des siebten Kreuzzuges, des letzten im Mittelosten. Mit der Einnahme
von S. Giovanni di Acri (1291) geht endgültig der Traum eines Römischen
Reiches im Orient unter. Danach erhielten die „Kreuzzüge“ noch mehr diesen
negativen Beigeschmack den wir kennen und kehrten sich gegen Europa selbst,
verwickelten die Christen in Brüderkämpfe. Aber das ist eine andere Geschichte.
Chronologie der sieben
Expeditionen in den Mittleren Osten
1095 Konzil von Clermont, unter dem Vorsitz Urbans des II
1096 -1099 Erster Kreuzzug, mit Beteiligung von vier Heeren mit den entsprechenden Führern Gottfried von Boullion, Raimund von der Normandie, Robert von Flandern, Raimund von der Provence, Bohemund von Tarent. Mit der Eroberung Jerusalems (15 Juli 1099) beginnt die kurze Herrschaft der Latiner im Osten.
1148 – 1151 Zweiter Kreuzzug. Der deutsche Kreuzzug schliesst sich an, mit Konrad dem III sowie der französische mit Ludwig den VII und seiner Frau Eleonore von Aquitanien in seinem Gefolge. Der Kampf gegen die Sarazenen beginnt, einem türkischen Volk, das aus der euroasiatischen Steppe stammt und welches die anatolische Halbinsel überfallen und den Byzantinern genommen hat.
1187 – Sieg der Sarazenen in Hattin mit einem
Massaker von Christen.
1187 – 1192 Dritter Kreuzzug. Es
beteiligen sich der deutsche Kaiser Friedrich der I Barbarossa, der König von
Frankreich Philipp August und der König von England Richard Löwenherz.
Friedrich Barbarossa stirbt in Anatolien, ertrunken in einem Fluß.
1202 – 1204 Vierter Kreuzzug, auch Kreuzzug der Venezianer
genannt, die Bonifazius von Monferrat und seine Beteiligten zwangen, gegen das
Oströmische Reich zu kämpfen, das die Grundlagen des venezianischen Handels in
Konstantinopel unterbunden hatten. Einnahme Konstantinopels und Beginn des
Latinischen Reiches des Ostens.
1217 – 1221 Fünfter Kreuzzug, organisiert von Andreas dem II von Ungarn und Leopold dem VI von Österreich. Der heilige Franziskus begibt sich zum Sultan von Ägypten.
1228 – 1229 Sechster Kreuzzug. Friedrich der II, Kaiser und König von Sizilien gewinnt Jerusalem zurück mit einem diplomatischen Abkommen mit dem Sultan von Ägypten al - Kamil. Friedrich der II wird vom Papst exkommuniziert.
1248 – 1254 Siebter Kreuzzug. Der Heilige Ludwig der IX organisiert
eine große Expedition gegen Äpypten.
1270 – Der hielige Ludwig IX stirbt in Damietta, während der Belagerung von Tunis
1291 – Fall von S. Giovani di Acri.
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